»WIR SETZEN EIN ZEICHEN!« - SSV Kalthof beginnt mit Präventionsmaßnahmen.
Der Schutz vor sexueller Gewalt ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe - sie geht uns alle an. Wir alle können und müssen etwas tun. Als Vereinsvorstand, Trainer oder Übungsleiter sind wir Schlüsselpersonen, die in besonderer Weise dazu beitragen können, Kinder und Jugendliche vor Missbrauch zu bewahren. In einer ersten Gesprächsrunde im Rahmen der monatlichen Jugendsitzung am vergangenen Dienstag gab es im Vereinsheim unserer "SSV-Arena" in Kalthof eine offene Informations- und Gesprächsrunde zur Einleitung von Präventionsmaßnahmen.
Unterstützt wurden wir dabei von der Diplom-Psychologin Ursula Brandstedt vom Fachdienst gegen sexuelle Gewalt Iserlohn, Frau Petra Reinwald von der Kriminalpolizei Iserlohn, Fachbereich Kriminalprävention und Opferschutz, sowie Frau Mandy Owczarzak, Fachkraft für Jugendarbeit vom Kreissportbund Märkischer Kreis - hier gab es schon am Anfang der Gesprächsrunde ein großes "Dankeschön" vom SSV-Vorstandssprecher Ralf Eckmann an die drei Damen für ihr Engagement und die Unterstützung. Außerdem freute sich Eckmann über die Anwesenheit aller (!) 18 Jugendtrainer und Betreuer sowie über die Anwesenheit des gesamten Jugend-Vorstandsgremiums und der beiden ehemaligen Jugendvorstandsvorsitzenden Jürgen Merten und Reinlad Zimzik. "Das zeigt, dass wir uns im Verein mit diesem Thema beschäftigen und auseinandersetzen wollen.", so Eckmann.
An diesem Abend gab es erste Informationen zum Umgang mit Kindern und Jugendlichen für Trainer und Betreuer. Zudem wurde über Möglichkeiten von Präventionsmaßnahmen gesprochen und wie man diese in naher Zukunft umsetzen kann. Hierbei hat man sich geeinigt, dass ein vereinsinternes Regelwerk erstellt wird, wie sich der Verein, insbesondere die Trainer und Betreuer, gegenüber Kindern und Jugendlichen verhalten sollen. Das Regelwerk wird Stück für Stück in jeder Jugendsitzung (immer am ersten Dienstag des Monats) gemeinsam erstellt, verfeinert und umgesetzt.
Unterstützt werden wir auch hierbei von den drei Damen, die anfangs erwähnt wurden. Es wird alle drei bis vier Monate eine weitere offene Gesprächsrunde mit den Damen geben, um Unklarheiten, Fragen und weitere Vorgehensweisen zu besprechen. Die Umsetzung des Regelwerks sowie die der Präventionsmaßnahme umfasst einen Zeitraum von ca. zwei Jahren und beinhaltet u.a. einen Ehrenkodex, an den sich jeder Jugendtrainer und Betreuer halten muss. Außerdem wird von jedem Jugendtrainer und Betreuer in regelmäßigen Abständen die Einsicht in ein polizeiliches Führungszeugnis verlangt. Auch eine vereinseigene Plakat-Aktion zu diesem Thema ist im Gespräch - mit dem Ziel, auch andere Vereine zu ermutigen, Transparenz zu zeigen, um dieses Thema nicht länger zu tabuisieren und aufmerksam zu sein.
"Mit diesen Maßnahmen möchten wir präsentieren, dass beim SSV Kalthof kein Raum für Missbrauch und Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist. Wir signalisieren, dass wir den Kindern und Jugendlichen in unserem Verein einen vertrauensvollen Umgang garantieren können. Unsere Kinder und Jugendliche sollen bei uns die Möglichkeit erhalten, sich in ihrer Freizeit sportlich zu betätigen. Wir wollen, dass sie sich bei uns wohlfühlen und aktiv Verantwortung für sich selbst, die Gemeinschaft und für einzelne Mitglieder der Gemeinschaft übernehmen. Hierbei sind wir auch auf die aktive Mithilfe der Eltern angewiesen. Und deshalb auch die Bitte an die Eltern unserer Spieler: Steht nicht abseits, sondern bringt Euch mit in unsere Gemeinschaft ein. Denn nur so ist ein ständiger Kontakt zu Trainer und Betreuer gewährleistet", so Eckmann. "Wir möchten auch den Fortschritt unserer Maßnahmen transparent halten und regelmäßig den Stand unserer Präventionsmaßnahmen und die erreichten Ziele veröffentlichen", ergänzte Eckmann. Auch für konstruktive Fragen, Anregungen oder (sehr gerne positive) Kritiken zu diesem Thema stehen wir jederzeit jedem Interessierten zur Verfügung. Unsere Kontaktdaten und weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite.
SSV Kalthof 1923 - der Vorstand.
„KEIN RAUM FÜR MISSBRAUCH“ - ist eine Kampagne zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt.
Die Kampagne „Kein Raum für Missbrauch“ geht auf die Initiative des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, zurück. Als Unabhängiger Beauftragter begleitet und unterstützt er in seiner Amtszeit bis Ende 2013 die Umsetzung der Empfehlungen des von der Bundesregierung eingesetzten Runden Tisches „Sexueller Kindesmissbrauch“. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Prävention von sexueller Gewalt: „Wir wissen heute, dass kaum etwas das Leben eines Menschen so langfristig belasten kann wie sexuelle Gewalt in der Kindheit“, so Rörig, „deshalb ist es unser Ziel, Orte, an denen sich Kinder aufhalten, sicher zu machen – dies gilt für Institutionen ebenso wie für die Familie.“